PSYCHOLOGIE: „Da hat man doch später nur mit Bekloppten zu
tun!“ – ein kleiner Ausflug aus meiner Mode- und Lifestylewelt in meinen
Alltag.
Mit dieser oder ähnlichen Aussagen werde ich fast täglich
konfrontiert, sobald ich von meinem Studium erzähle. Nicht selten ist die Angst
meines Gegenübers, ich könne seine Gedanken lesen und wisse genau, was in ihm
vorgeht, sodass er nun besser aufpassen sollte, was er sagt.
Um dieser Befürchtung entgegenzuwirken: nein, dem ist nicht
so! Ich kann weder Gedanken lesen, noch in die Köpfe anderer Menschen schauen,
auch, wenn dies (nicht nur in meinem späteren Job) manchmal sehr hilfreich
wäre. Trotzdem habe ich im Laufe meines Psychologiestudiums eine größere
Menschenkenntnis sowie vor allem ein besseres Menschenverständnis entwickelt.
Ich studiere inzwischen schon im vierten Semester
Psychologie an der Hochschule Fresenius in Düsseldorf. Ich bin sehr glücklich
mit der Entscheidung für diesen Studiengang und –ort. Mit dem schönen
Düsseldorf verbindet mich eine besondere Beziehung, auch wenn ich keine
gebürtige Düsseldorferin bin, ist die Stadt schon seit Jahren meine zweite
Heimat.
Ein Psychologiestudium war zunächst nicht meine erste Wahl.
Mein Traum war es immer nach dem Abitur etwas mit „Mode und Medien“ zu
studieren. Genauso schwammig wie es hier klingt, war diese Vorstellung auch in
meinem Kopf. Mir fiel es lange schwer, mich konkret für eine Berufsrichtung zu
entscheiden, doch die Mode gehörte schon lange zu meinen größten
Leidenschaften, weshalb ich diese gerne zum Beruf gemacht hätte.
Unmittelbar nach meinem Abitur habe ich mir zunächst nicht
vorstellen können, in eine andere Fachrichtung zu gehen, trotzdem entwickelten
sich recht schnell Zweifel was die Zukunftsträchtigkeit und Berufschancen für
Studiengänge wie Modejournalismus oder Modemanagement angeht, da man doch sehr
auf einen Bereich fixiert ist.
Wie bin ich schließlich zur Psychologie gekommen? Ich habe
viele Jahre Leichtathletik auf recht hohem Niveau betrieben, davon vier sehr
erfolgreiche Jahre in einem Düsseldorfer Verein. Durch die Zugehörigkeit zu
verschiedenen Kadern bin ich mit der Zeit ab und zu mit Sportpsychologen auf
Lehrgängen in Kontakt gekommen dessen Arbeit mich sehr schnell gepackt
und fasziniert hat. Zu dieser Zeit hat die Leichtathletik die meiste Zeit meines
Lebens eingenommen und ist noch heute etwas, was zu mir gehört.
Es entwickelte sich also ein großes Interesse für die
Psychologie, inzwischen stehe ich nun schon im vierten Semester dieses
Studienganges und bin mir sicher, genau die richtige Entscheidung getroffen zu
haben.
In einem Psychologiestudium geht es primär darum, zu lernen, menschliches Erleben und Verhalten erkennen, verstehen und erklären zu können. Es geht darum, ein Verständnis für das gesamte System Mensch mit all seinen Mechanismen zu entwickeln und genau dann, wenn auch nur in einem Mechanismus etwas – vereinfacht gesagt – „schief läuft“, Erklärungen dafür zu finden. Inhaltlich bedeutet dies, dass diese Erklärungen beispielsweise im biologischen bzw. neuronalen-, sozialen- oder auch dispositionellen Bereich zu finden sind. Somit sind unter Anderem Module wie Biologische Psychologie, Sozialpsychologie oder auch Persönlichkeits- und Differentielle Psychologie wichtige Grundlagenfächer, die die ersten Semester dieses Studiums bestimmen.
In einem Psychologiestudium geht es primär darum, zu lernen, menschliches Erleben und Verhalten erkennen, verstehen und erklären zu können. Es geht darum, ein Verständnis für das gesamte System Mensch mit all seinen Mechanismen zu entwickeln und genau dann, wenn auch nur in einem Mechanismus etwas – vereinfacht gesagt – „schief läuft“, Erklärungen dafür zu finden. Inhaltlich bedeutet dies, dass diese Erklärungen beispielsweise im biologischen bzw. neuronalen-, sozialen- oder auch dispositionellen Bereich zu finden sind. Somit sind unter Anderem Module wie Biologische Psychologie, Sozialpsychologie oder auch Persönlichkeits- und Differentielle Psychologie wichtige Grundlagenfächer, die die ersten Semester dieses Studiums bestimmen.
Den Mythos, dass ein Psychologiestudium hauptsächlich aus
Mathe bzw Statistik besteht muss ich (leider) teilweise bestätigen. Auch ich
hatte in der Schule genau wie viele andere meine Probleme mit der Mathematik,
dementsprechend groß war mein Respekt vor den Statistikmodulen, die im Studium auf
mich warteten. Es ist leider so, dass besonders in den ersten zwei bis drei
Semestern viel Wert auf Statistik gelegt wird. Das heißt jedoch nicht, dass man
dies automatisch nicht schaffen bzw bestehen kann, nur weil man in der Schule
schlecht in Mathe war. Das Ganze ist eine etwas andere Form der Mathematik und
bitte bitte lasst euch davon nicht abschrecken oder noch mehr, abhalten,
Psychologie zu studieren. Ich musste mich durch dieses Modul ebenfalls sehr durchquälen
und habe es trotzdem erfolgreich geschafft. Mit dem richtigen Ehrgeiz,
der richtigen Einstellung und Fleiß ist alles machbar!
Interessant ist natürlich auch, welche Berufsrichtungen mit
einem Psychologiestudium eingeschlagen werden können. In erster Linie verbinden
die meisten Menschen sicherlich den so genannten klinischen Bereich mit der
Psychologie. Dahinter steckt die klassische Therapie von Menschen mit psychischen
Störungen jeglicher Art, die in dafür ausgerichteten Kliniken oder natürlich auch
der eigenen Praxis durchgeführt werden kann.
Wichtig ist eventuell an dieser Stelle noch zu sagen, dass
heutzutage „nur“ ein Bachelor in Psychologie nicht ausreicht, egal in welchen
Bereich man gehen möchte, um beruflich wirklich Fuß zu fassen. Für die Therapieausbildung,
die absolut notwenig für die spätere Psychotherapie ist, ist ein abgeschlossener
Master in Psychologie ein Muss! Auch in allen anderen Bereichen, die ich euch teilweise noch kurz vorstelle, kommt man lediglich mit einem Bachelorabschluss nicht weit
bzw hat generell wenige Chancen auf einen Job.
Ein weiterer großer Bereich, in denen Psychologen zu finden
sind ist die Wirtschaft. Immer mehr Unternehmen stellen Psychologen ein, die so
genannte Assesstment Center konzipieren und durchführen, um die richtige
Personalauswahl zu treffen. Immer bedeutender werden Psychologen auch für das
richtige und vor allem stress- und druckfreie Klima innerhalb einer Firma. Auch
„Coaching“ wird immer zentraler in Unternehmen, hier geht es grob gesagt darum,
Methoden zur Förderung individueller Potentiale zu entwickeln. Sind die individuellen Stärken gefördert, kommt dies auch beispielsweise einer anschließenden Aufgabe, die im Team bearbeitet wird, zu gute.
Außerdem zählt zu dem klinischen bzw pathologischen Bereich
sicherlich die Forensische Psychologie. Der spätere Arbeitsplatz befindet sich
in dieser Richtung in den meisten Fällen am Gericht, dort werden Gutachten für
straffällig gewordene Menschen erstellt, worauf sich häufig die
Urteilssprechung für diese Personen stützt.
Eine Richtung, die ich sehr spannend finde: Markt-, Werbe-
und Medienpsychologie. Der häufigste Einsatzbereich befindet sich in
Werbeagenturen und es geht primär darum, welche Techniken angewandt werden
müssen, um den Konsumenten von einem Produkt besonders zu überzeugen. Immer
mehr Magazine arbeiten mit Medienpsychologen zusammen, um möglichst viele
Konsumenten zu erreichen und diese natürlich auch ein Stück weit mit speziellen
Farben, Gestaltungen und Bildern zu „manipulieren“. Hier werden sich ganz
einfache psychologische Phänomene zu Nutzen gemacht, um das Magazin in großer
Zahl zu verkaufen.
Es gibt noch einige weitere Berufe, die mit einem
abgeschlossenen Psychologiestudium ausgeübt werden können, das hier ist nur ein
grober Überblick mit dem Gedanken, dass noch so viel mehr mit Psychologie
gemacht werden kann, als „nur“ psychisch kranke Menschen (hoffentlich) zu heilen.
Zum Schluss ist mir noch wichtig zu sagen, dass ein
Psychologiestudium, wie jedes andere Studium sehr anstrengend ist, dies steht jedoch in keinem Verhältnis dazu, wie viel man über Menschen und vor allem auch
über sich selbst durch dieses Studium lernt. Ich liebe Vorlesungen in denen meine Dozenten, die
teilweise selber auch als Therapeuten arbeiten, von Fällen aus ihrem
„Therapeutenalltag“ erzählen, aus denen man unheimlich viel mitnehmen kann, nicht
nur für den späteren Beruf sondern auch in erster Linie für die eigene
Entwicklung und Persönlichkeit. Es ist ein schönes Gefühl, plötzlich
(wissenschaftliche) Erklärungen für ein Verhalten, was man an sich selbst- oder
auch bei anderen Menschen beobachtet, zu finden. Es ist Wahnsinn, von wie
vielen Faktoren wir Menschen auch größtenteils unbewusst beeinflusst werden und
uns deshalb so verhalten, wie wir uns verhalten. All das und noch so viel mehr macht ein Psychologiestudium unheimlich spannend!
Ich hoffe, ich konnte euch erfolgreich einen kleinen
Einblick in mein Studium geben und einige Fragen, die mir häufig bezüglich der
Psychologie gestellt werden, beantworten. Falls sich doch noch die eine oder
andere ergibt, scheut euch bitte nicht, mir zu schreiben. Ich versuche jede
Mail so schnell und ausführlich wie möglich zu beantworten, meine Emailadresse
findet ihr auf meinem Instagramaccount oder hier auf dem Blog.
Liebe Lissy,
AntwortenLöschenDieser Post hat mich gerade während meiner Vorlesung richtig gefesselt! Auch wenn ich mit Germanistik eigentlich sehr glücklich bin, hast du eben totales Interesse für die Psychologie in mir hervor gerufen :)
Dein Blog ist wirklich schön und ich hoffe, du bekommst die Klausuren Phase gut bewältigt!
Ich werde übrigens auch Lissy genannt hihi :)
Liebste Grüße, Alissa
www.alissaloves.wordpress.com